Haben sich Unternehmen mal dazu durchgerungen, Werbung auf Facebook zu schalten werden 5 Fehler immer wieder gemacht. Ich kann sie nicht mehr sehen und daher gebe ich sie Dir heute als gute Tipps zum Bessermachen.
Diesen Inhalt erfahren sonst nur Unternehmer_innen, die mit mir im Einzelcoaching arbeiten. Heute habe ich mich aber entschieden, dass ich die 5 größten Fehler bei Facebook Werbung öffentlich machen werde. Gratis, hier am Blog. Meine Kosten kommen wieder herein, wenn Du diesen Artikel liest, viele Fehler vermeidest und ihn dann mit Freunden und Geschäftspartnern teilst, denen er auch weiterhelfen kann.
Es ist an der Zeit, dass auch Unternehmer_innen am Start die Chance bekommen, effektivere Werbung zu schalten. Diese Liste ist bei Weitem nicht vollständig, weil sie sich auch von Einzelfall zu Einzelfall stark unterscheidet. Daher werde ich auch hier alles an Fällen erklären und hoffe, dass Du für Dich draus mitnehmen kannst, wie Du es besser machen kannst.
1. Schwache News hervorheben.
Vor wenigen Wochen hatte ich mit einer Klientin einen Ersttermin. Sie zeigte mir über Skype ihre ersten selbst geschalteten Werbungen und wollte wissen: „Und: Ist das nicht schon gut?“. In dem Moment wurde mir dann das Herz schwer und ich musste fragen: „Haben Sie denn erreicht, was Sie erreichen wollen?“. Ihre Antwort sprach Bände. Unter jedem Post sieht man, wie gut die Reichweite ist. Wie viele Menschen ihn also angesehen haben. Manchmal ist das enttäuschend, weil die Zahl recht klein ist. Auch ich erlebe das. Da bekommen Artikel, an denen man lange recherchiert hat, nur wenige Leser_innen. Das tut weh.
Das Ziel meiner Klientin war es gewesen, diesem einen, schwächeren Post zu genauso viel Aufmerksamkeit zu verhelfen, wie den anderen Posts. Schließlich war er genauso viel Arbeit. Der Gedanke für Gleichberechtigung unter allen Posts ist edel, aber leider nicht zielführend. Posts sind keine Kinder, die man mit gleich verteilter Aufmerksamkeit bedenken muss. Ich sehe das eher wie Evolutionsbiologie: Die Stärksten werden gewinnen. Hebe also bitte die stärksten 3 Posts hervor, nicht die Schwächsten. Deine Fans wissen, warum der Post stärker war, als andere.
2. Zielgruppe? Ja, alle!
Eine langjährige Klientin hatte vor einigen Jahren, diesen Ausspruch geprägt. Seitdem verwende ich ihn immer gerne in Vorträgen, denn er beschreibt so schön, was auch viele bei der Facebook-Werbung auswählen: “Ach, ja einfach mal alle. Mal sehen, wer sich meldet.” Diese Taktik funktionierte toll bei Werbeblättern. Bei Online-Werbung ist sie aber komplett fehl am Platze. Hier muss man schon wissen, wer die Traumkunden sind, noch während man sich überlegt, was man für ein Produkt verkaufen wird.
Ein Beispiel:
Ein Massageinstitut kann prinzipiell alle Menschen massieren. Das ist aber keine Zielgruppenbeschreibung. Es wäre eher eine Zielgruppenbeschreibung, wenn wir sagen: Menschen zwischen 35 und 65+ Jahren, die sich für Massage und Spa interessieren und in dieser Stadt leben. Das sind nur 4 Kriterien, aber damit sind es schon mal nicht „Alle“.
Warum nicht alle?
Hier höre ich dann oft als Gegenargument: “Aber alle aus der Nachbarstadt, die sehen das dann ja nicht. Und auch die, die sonst da nix angegeben haben im Facebook-Profil, die sehen das auch nicht. Das ist ja verpasstes Geschäft für mich!“ Ja, das ist verpasstes Geschäft. Aber Online-Marketing funktioniert einfach nicht über das „Möglichst viel allen alles sagen“. Das ist die Stärke von TV-Werbung und selbst die erreicht heute nicht mehr alle Bevölkerungsschichten. Es ist die Stärke von Online-Werbung wie bei Facebook Werbeanzeigen, dass sie die ganz genau richtigen Menschen mit einem speziellen Bedürfnis finden kann. Wenn Du noch Deine ganz spezielle Zielgruppe suchst, möchte ich dir meinen Artikel zum Zielgruppen-Tool empfehlen. Dort kannst du schon mal einfach so testen, wie groß denn Deine angedachte Zielgruppe so ist. Hier entlang. Ich persönlich arbeite lieber mit mehreren, kleineren Zielgruppen. Das geht übrigens auch 😉
3. Wir brauchen dringend mehr Likes!
Erst vor wenigen Tagen habe ich hier mit einer tollen Unternehmerin zu genau diesem Thema telefoniert. Ihr Anliegen war es, dass Ihre Seite noch zu klein ist, um eine große Reichweite zu haben. Jeder Post wird nur von einer zweistelligen Anzahl an Nutzer_innen gesehen.
Das ist natürlich zu wenige Promotion für Ihr Produkt.
Bis hier her, ist das alles verständlich für mich. Auch ich freue mich jede Woche, wenn ich in den Statistiken sehen kann, dass wieder 32 Fans dazu gekommen sind. Natürlich! Aber in Wahrheit ist für mich viel wichtiger, dass ich mein Produkt – meine Beratungspakete und Projektverträge – verkaufe.
Trotzdem also der Wunsch besteht, mehr Fans zu haben, würde ich Dir nicht empfehlen, Werbung zu schalten um mehr Fans zu bekommen. Hebe besser Deine starken Posts hervor, wie in Punkt 1 beschrieben. Damit bekommst Du die Reichweite, die Du brauchst, um bekannt zu werden. Und wenn die Posts gut geschrieben sind, dann steht da auch drin, warum man unbedingt (weiterhin) Fan dieser Seite sein sollte.
4. Werbung passt nicht zur Zielgruppe
Nein, hier reite ich jetzt mal ausnahmsweise nicht auf der Zielgruppe herum, sondern auf der Werbeanzeige selbst. Du weißt ja, unter https://www.facebook.com/ads/create/ kannst Du eine Werbeanzeige erstellen. Mit einer Klientin hatte ich hier kürzlich einen Fall durchgesprochen. Dabei ging es um ein Luxusprodukt, das man in Ihrem Online-Shop kaufen kann. Der Plan war klar: Die Facebook-Werbung sollte luxusorientierte Persönlichkeiten auf Ihr Produkt aufmerksam machen und am Schluss sollte gekauft werden. Die Zielgruppe war richtig geclustert und abgespeichert mit dem Tool von Punkt 2. Einzig die Werbeanzeige war noch genau die Gleiche, wie von einem günstigeren Produkt.
Hier bin ich sehr stolz auf meine Klientin, denn sie hat sofort erkannt, dass sie hier auch die Werbeanzeige anders gestalten muss. Wer ein Buch um 20 Euro kauft, möchte anders angesprochen werden, als wenn er sich selbst ein Luxusgeschenk machen möchte. Die Bedürfnisse sind einfach anders. Wo beim Buch noch einfach ein schickes Foto der Autorin am Schreibtisch funktioniert, muss beim Luxusverwöhnprodukt schon ein ganz anderes, hochwertigeres Bild gezeigt werden. Auch die Sprache muss sich anpassen an das Produkt. Du merkst schon, an diesem Punkt wird es sehr individuell. Aber es ist wirklich einer der übelsten Fehler, den ich immer wieder sehe und warum so oft eine Werbung einfach die Zielgruppe nicht klicken lässt.
5. Landingpage?
Jede_r, der sich im Online-Marketing bewegt, muss wissen, was es ist und warum es so wichtig ist für den Erfolg von Facebook-Werbung. Hier ein Fall: Ich sehe eine Werbeanzeige und Facebook die ganz spannend aussieht und auch genauso klingt als würde sie zu mir passen. Ich fühle mich also verstanden und klicke drauf. Dann werde ich auf eine Webseite verlinkt und ich bin verloren. Ich lande nach meinem Klick – für das das Unternehmen bezahlt – im Nirvana und weiß nicht, was ich jetzt tun soll. Ich hab doch so eine tolle Werbung gesehen und jetzt das!
Genau dafür brauchen wir Landingpages. Es sind Webseiten oder Unterseiten von Webseiten, bei der unsere mühsam geclusterte Zielgruppe eine Handlung ausführen kann: Etwa nach der Werbung für das Mascara, gleich das Bio-Mascara kaufen. Oder sich für das Webinar anmelden. Oder sich einen Report herunterladen. Es ist ganz einfach die Seite, die einlöst, was in der Werbung versprochen wurde. Und die fehlt allzu oft. Und da könnte ich heulen.
Ich will jetzt gar nicht auf die technische Komponente eingehen. Die wird nämlich immer gerne vorgeschoben. Wie oft habe ich schon gehört „Ja, so eine Landingpage, das geht bei meiner Homepage nicht.“ oder „Sowas kann ich ja nicht selbst machen, da brauch ich wieder einen Spezialisten“. Das ist wirklich sehr schade, denn dann kann diese Homepage auch nicht das Produkt verkaufen, das wir so aufwendig beworben haben in Facebook. Bei einer guten Landingpage kommt das Geld für die Investition in Facebook Werbeanzeigen wieder zurück. Diese Investition müsste also drinnen sein, bin ich der Meinung.
Daher ist auch mein Tipp für alle, die gerade anfangen sich mit Facebook-Werbung intensiver zu beschäftigen, auch mal das Internet nach Landingpage-Möglichkeiten für die eigene Webseitentechnologie zu suchen. Es lohnt sich!
Ich hoffe, für Dich hat sich dieser Artikel auch gelohnt und Du kannst schon in wenigen Tagen Deine Produkte online besser verkaufen. Jetzt bin ich natürlich gespannt, wenn Du mir in einem Kommentar hinterlässt, wie es Dir mit den Tipps ging, welche geholfen haben und welche nicht!
Herzlichst,
Sandra
Foto: By Juan Galafa via unsplash.com