Der neue News-Filter: Wie Facebook unsere Neuigkeiten filtert und wie man es umgeht

Ein mathematischer Filter bestimmt, welche Nachrichten in unseren Facebook-Neuigkeiten erscheinen. Im September wurde er umgestellt und manche Seiten und Personen werden damit unsichtbar. Für Andere wird es aber leichter, sichtbar zu werden. Ich zeige Euch, wie ihr trotzdem sehen könnt, was Eure Freunde bewegt.


Im Schnitt haben Facebook-Nutzer_innen gut 350 Freunde. Dazu kommen gut 80 Unternehmensseiten und Gruppen , die jede_r auf Facebook folgt. Wenn man sich nun vorstellt, wie viele Neuigkeiten diese Personen und Seiten jeden Tag produzieren, wird schnell klar: Das bedeutet Chaos. Alle paar Sekunden kommen frische Neuigkeiten rein. Quasi noch während man liest. Damit das Chaos weniger wird, hat Facebook im September 2006 den News Feed eingeführt. Das ist ein schickeres Wort für Algorithmus und das ist ein mathematischer Filter, der bestimmt, was wir in den Facebook Neuigkeiten sehen. Daher sehe ich manchmal die Updates meiner Schwester nicht, dafür aber dreimal, wenn eine Berufskollegin in Hamburg etwas postet.

Neue Relevanzfaktoren
Nun hatte Facebook im September 2014 angekündigt, dass dieser Algorithmus verändert wird, denn es wurden zwei neue Faktoren für die Relevanz hinzugefügt: gemeinsame Themen und Zeitpunkt. Beide beeinflussen schon jetzt, wie wir Neuigkeiten in Facebook wahrnehmen und ich habe zwei Wege gefunden, wie man Facebook auch ohne den neuen Filter sehen kann.

Gemeinsame Themen.
Wenn im Fernsehen, gerade die Fußball WM läuft, sprechen alle über Fußball. Wird in München das Oktoberfest eröffnet, gucken alle, welche Promis da sind. Solche und andere Topthemen existieren nicht nur in den klassischen Medien, sondern auch in Facebook. Dort werden sie „Trending Topics“ oder „Topaktuell“ genannt. Bei manchen Nutzer_innen im deutschsprachigen Raum sind diese Topthemen aber noch nicht einmal oben rechts sichtbar (bei mir etwa). Trotzdem werden diese Topthemen aber schon im Hintergrund gesammelt. Nun hat Facebook in einer kleinen Testgruppe herausgefunden, dass Personen um 6% mehr miteinander interagieren, wenn sie über das gleiche Topthema sprechen. Daher wird das jetzt im Algorithmus berücksichtigt.

Unternehmensseiten und Personen, die in Zukunft mehr Aufmerksamkeit möchten, sollten jetzt öfters über aktuelle Topthemen schreiben.

Zeitpunkt.
Es ist bekannt, das Facebook bisher schon immer Beiträge bevorzugte, die viele Gefällt mir’s und viele Kommentare erhielten. Dafür wurden bis vor wenigen Wochen einfach nur alle Likes und Kommentare addiert. Jetzt wird auch der Zeitpunkt der Likes und Kommentare beachtet. Wenn also ein Beitrag morgens um 8.00h veröffentlicht wird und schnell eine gute Anzahl von Likes und Kommentare bekommt, dann wird er von Facebook häufiger oben in den Neuigkeiten gezeigt.

Unternehmensseiten, die also hier punkten möchten, müssen zum einen die Statistiken genau studieren und sollten ihre (Super)Fans dazu bringen können, einen Kommentar zu schreiben oder ein Gefällt mir zu vergeben. 

Und wenn ich das Update nicht will?
Die häufigste Frage zu diesem Update wurde mir im privaten Umfeld gestellt. Nämlich: Vielen Menschen ist dieses Update bei dem Facebook noch stärker in die Neuigkeiten eingreift und vorgefiltert unangenehm. Wenn ich das nicht will, was kann ich dann tun? Nun, ich habe zwei Möglichkeiten gefunden:

1. Freunde in Listen einsortieren und dann zum Surfen auf Facebook in diese Listen reinklicken. So surfe ich zum Beispiel in Facebook, um Zeit zu sparen und gut informiert zu sein, über alles, was in einem bestimmten Freundeskreis oder zu einem gewissen Thema so passiert.

2. Wer nicht auf die Neuigkeiten auf der Startseite verzichten möchte, der sollte sich auf den kleinen Pfeil neben dem Wort „Neuigkeiten“ konzentrieren. Dort kann man mit einem Klick zwischen den Hauptmeldungen (das sind die gefilterten) und den „Neuesten Meldungen“ auswählen. Achtung: Die neuesten Meldungen sind zeitlich sortiert. Manchmal ist es aber nicht so spannend, wie die Hauptmeldungen.

Ich freue mich auf Eure Ideen, Fragen und alternativen Lösungen in den Kommentaren und natürlich auch, wenn Ihr den Beitrag mit euren Freunden teilt!

Eure
Sandra

Foto:  Tomas Laurinavicius  /  http://getrefe.tumblr.com/

Ich bin Sandra Staub. Ex-Journalistin, Marketing-Ausbrecherin, Autorin von ‘Facebook für Frauen’ und ‘Emoji Boost‘. Unternehmerin & Macherin von UnternehmerInnen im Web. Als Agenturinhaberin versorge ich mit meinem Team Unternehmen mit Social Media-Leistungen, Blogposts & E-Mail Marketing.