Eine Rückschau auf die Internet World 2010 in München
Dieses Jahr habe ich es gewagt, einen Arbeitstag abzuzweigen um die Internet World in München zu besuchen. Immerhin war auch die TweetAcademy dort, um Kunden in einem abgeschlossenen Kongress-Bereich zu Begeistern.
Nur Basic Wissen.
Die Vorträge bei der Internet World 2010 waren nett, aber leider gings nur in den seltenstend Fällen um Fachwissen, das webaffine Menschen überraschte. Flickr-Bilder in Google Search-Ergegbnissen, dass sich Verkäufe in Online-Shops messen lassen, wie man mit Keywords gefunden wird und dass man im Web Videos einstellen kann, die den Verkauf von Produkten fördern, war nicht besonders neu. Teilweise wurden sogar frech einfach Firmenpräsentationen als “Social Media Marketing und ROI” verkauft. Tenor: Kommen Sie, und buchen Sie mich, dann verrate ich mein Wissen. Vielleicht. Also etwas enttäuschend leider.
Ungünstige Überschneidungen.
Hatte man sich dann als Fachbesucher für einen “Fachvortrag” entschieden, so verpasste man zusätzlich die zeit- und themenüberlappenden Expertenpodien. Interessierte man sich also speziell für E-Business oder speziell für Social Media, verpasste man eigentlich immer mindestens die Hälfte. Solche Überschneidungen schaffte nicht einmal die CeBIT 2010. Aber bis die Internet World die Größe der CeBIT erreicht hat wird es vermutlich noch etwas dauern.
Jetzt werden Sie sich sicher fragen: Schreibt die jetzt einen Blogpost damit sie uns mitteilt, dass es nix neues gibt? Nein. Natürlich gabs was Neues. Man musste nur länger suchen, bis man etwasa gefunden hatte:
#1 Elaine five managt Kampagnen
Elaine ist eine “Online Direct Marketing Suite”. Sie ist sehr komplex und dank hoher Usability doch recht einfach anzuwenden. Mit Ihr kann man E-Mailings, Facebook Page, Twitter-Stream, RSS-Feed und Mobile Marketing mit neuen Daten versorgen. Sämtliche Online Direktmarketing-Aktivitäten können über Sie gesteuert, ausgeführt, getrackt und graphisch dargestellt werden. Auch eine komplext Adressverwaltung ist mit dabei. Endlich sind übergreifende Kampagnen in einem webbasierten Tool möchglich! Zugegeben: Elaine ist nicht ganz gratis. www.artegic.de/elaine
#2 Automatische Texte erfreuen die User
Touristiker kennen das Problem, dass Sie die immer gleichen Texte zu Hotels, Restaurants und Ausflugszielen auf Ihre Webseiten stellen müssen. Lagebeschreibungen, Zimmerbeschreibungen. Routenbeschreibungen, die alle im Prinzip idente Texte brauchen, die aber unterschiedliche Informationen transportieren. Bei AEXEA aus Stuttgart hat man sich ein spannendes System ausgedacht um genau solche immer gleichen Texte nicht in tecghnischen Tabellen darzustellen. Anstatt dessen haben Sie eine Software kreiert, die automatische Text erzeugt und dabei nicht auf perfektes Deutsch verzichtet. Auch sehr spannend für Online-Shops! www.aexea.de http://twitter.com/aexea
#3 clickworker erledigen Ameisen-Arbeit
Kann man Texte oder Vorgänge nicht automatisieren, weil sie einfach zu komplex sind, können Sie clickworker buchen. Ein kleines Beispiel: Ihr Online Shop Sortiment wird neue aufgestellt und jetzt brauchen Sie 10.000 neue Beschreibungen für Ihre Produkte. Buchen Sie einen einzelnen Texter oder eine Textergrupppe, wird es Monate dauern, bis der Shop vollständig ist. Buchen Sie aber clickworker, können Sie vorgeben, wann der Launch ist und viele Texter werden jeweils nur einen kleinen Teil Ihrer Texte schreiben. Genau wie in einer Ameisenkolonie wird es dadurch schneller fertig. Diese Idee ist eine der ersten um “crowdsourcing” – sprich Online-Ameisenkolonien – fürs Business zu nutzen. www.clickworker.com
#4 Rechnung ohne Risiko mit klarna
Die Niederländische Firma kaema übernimmt jetzt das Risiko und netterweise auch eine Bearbeitungsgebühr wenn Sie Ihren Online-Shop-Kunden anbieten, auf Rechnung bezalen zu können. Das steigert nicht nur nachweislich die B2B-Zugriffe, sondern auch die Zufriedenheit der Kunden, die keine Kreditkarte haben und auch von Nachnahme nicht begeistert sind. www.klarna.com
#5 Weave ist angekommen.
Weil das Magazin “Page” sich so sehr mit der gedruckten Kreation beschäftigt, wurde vom gleichnamigen Verlag nun “weave” aufgelegt. Die Publikation selbst schreibt sich auf die Fahren alles zum Thema interactive design, Konzeption und Development zu bringen. Nun ist schon das vierte Heft erschienen, viele Webdesigner schwören schon drauf und zahlen pro Jahr rund 80 Euro für sechs Hefte. Thematisch erschlägt das Heft No. 4 aber mehr als die gesamte Internet World 2010 Messe: Online-Zeitungen, Augemented Reality, Social Media Aggregatoren, das Thema Coworking und die heiß geliebten Tutorials, die den Heftpreis rechtfertigen, denn ein Profi-Kurs für “SEO bei Flash-Seiten” hätte viel mehr gekostet. www.weave.de
Trotz der etwas mageren Vorträge hat es sich aber schlusendlich doch gelohnt, einen Tag auf der Internet World 2010 in München gewesen zu sein.
Ihre Sandra Staub
Trendscout und TwitterTrainer