Es ist WM. Manchmal ist es sogar warm und sonnig. Ein super Zeitpunkt. Denn jetzt möchte ein Mann aus Deutschland in der EU eine Art ?LINKSTEUER und einen verpflichtenden ? UPLOADFILTER FÜR INHALTE auf sozialen Netzwerken wie Facebook & Co. einführen. Warum es wie Fake News klingt, obwohl es leider aber wahr ist, und was das für Deine und Meine Inhalte heißt, jetzt hier.
Ich gebe zu, ich bin stinkwütend. So richtig. ?
Weil mich das Thema aufregt und weil es schon bis zum 20. Juni entschieden wird. Und weil vermutlich wieder mal niemand was gehört hat, bevor es dann durch ist. So ein bisschen wie mit der DSGVO.
Also:
Schon 2016 hab ich mal darüber getwittert, dass es wohl Bemühungen gibt, eine Linksteuer einzuführen. Damals hatte ich unter dem Hashtag #safethelink darüber gelesen und dann mit meinem EU-Abgeordneten getwittert. Heraus kam, dass er es als Witz abtat. Ich dachte mir, hey biste falschen Informationen aufgesessen. Kann mal passieren. Tweet gelöscht. https://twitter.com/search?l=&q=from%3Asandrastaub_de%20to%3Amichelreimon&src=typd – Inzwischen hab ich nochmal nachgefragt, aber keine Antwort erhalten.
? Dann bekomme ich vor einigen Tagen eine Push-Nachricht auf mein Handy.
Es war der Ticker des renommierten t3n Magazin, das ich fast täglich nach Neuigkeiten durchsehe. Hier ist der Artikel, den ich gefunden habe. https://t3n.de/…/leistungsschutzrecht-linksteuer-uploadfil…/
Die Kurzfassung zum EU-Leistungsschutzrecht:
Es soll verboten werden, öffentliche Inhalte zu verlinken ohne dafür zu bezahlen oder eine Genehmigung einzuholen.
Es soll EU-Leistungsschutzrecht heißen und eigentlich Zeitungen schützen. Was es damit aber gleichzeitig tötet, ist unsere Freiheit, Links zu öffentlichen Seiten zu setzen. Oder Traffic zu erhalten, der auf unsere Webseiten und Blogs von Verlinkungen kommt. Oder auf Wikipedia kostenlos zu verweisen. Oder in einem eigene Beitrag kostenlos auf andere Quellen zu zeigen. Ja, das soll er werden, der Artikel 11 des neuen EU-Leistungsschutz-Rechtes.
Quasi: Link setzen nur nach vorheriger Genehmigung. ?
Diese Idee ist so gewaltiger Bullshit, dass ich es Dir garnicht sagen kann. ? Vom Verwaltungsaufwand gar nicht zu sprechen.
Beim Datenschutz verstehe ich noch, dass es um Bürgerrechte geht. Das ist mit der DSGVO jetzt EU-weit geklärt. Fein.
Aber das?
Moment. Eigentlich bin ich noch nicht fertig. Denn der Oberknaller kommt jetzt:
Ebenso sollen in Artikel 13 alle Online-Plattformen verpflichtet werden, dass sie Uploadfilter führen, die überprüfen, ob diese Inhalte schon mal hochgeladen und urheberrechtlich geschützt wurde. Oder ob im Hintergrund vielleicht irgendwo Musik spielt, für die ich nicht bezahlt habe.
⚡ ?Also Bots und Algorithmen sollen entscheiden, ob das mein Foto ist, oder ob es jemand anders schon mal hochgeladen hat. ? ⚡
Das heißt, wenn ich heute ein Foto mache und das hochlade, soll ein Algorithmus erkennen, ob es von mir gemacht wurde, oder ob es von jemandem anderen erstellt wurde. Dabei würde das Recht des Ersten gelten. So ein System gibt es schon bei YouTube und es verursacht mehr Probleme als Lösungen. Weil Computer einfach noch nicht so perfekt sind darin. Davon, dass sie keinen Kontext erkennen, ganz abgesehen.
Und ganz nebenbei:
Wenn jemand die Inhalte der Wikipedia in so einen Uploadfilter als seine einreicht, könnte man diese weder weiterschreiben noch nachträglich erweitern. Und ja, das ist wichtig. ?Wenn jemand Rachepornos hochlädt, hat das Opfer noch einen längeren Weg, um Videos & Fotos aus dem Netz wegzubekommen. Dann muss nämlich gegen den Uploadfilter und den miesen Menschen vor Gericht gekämpft werden. Na bravo. ?
Und: Wer hat es sich ausgedacht?
Das lässt sich sehr genau sagen. MdEP Axel Voss. Ich verlinke ihn jetzt mit Absicht nicht. Ich finde, es ist der falsche Weg, dieser Person mit einen Shitstorm Aufmerksamkeit zu schenken.
Du merkst schon, das regt mich ziemlich auf.
Weil es das das Internet kaputt macht. ?Auch weil es meine Auftraggeber und mich in Bedrängnis bringt.
Und es betrifft ganz speziell Dich.
Nie wieder Link zu Zeitungsseiten mit Freunden teilen, die wichtig wären. Nie wieder mit einem lustigen GIF antworten. Nie wieder ein Fan-Video deiner Lieblingsserie sehen. Auch keine Videos mehr per WhatsApp verschicken.
So viele Menschen profitieren vom Internet ? jeden Tag und kümmern sich dann NICHT um solche Dinge. „Die werden das schon geregelt bekommen.“ und „Sowas machen die nicht“. Ja, denkt man so. Ist aber nicht so. ? Hat man bei der DSGVO ja sehr gut gesehen.
? Wer selbst nix tut, braucht sich nicht aufzuregen, wenn es nicht so ist, wie man es wollte. Gerade wenn man etwas hätte tun können, wie in diesem Fall.
Alle Internet- und Online-Marketer sollten aufstehen und sich dagegen aussprechen. Markiere Sie gerne in einem Kommentar. Nicht nur ein bisschen. Sondern so richtig mit Posts und Handlungen. Rechtsanwalt Schwenke hat es heute schon getan. https://www.facebook.com/raschwenke/posts/1651715634944616 Ich hab gleich gehandelt, als ich die Push-Nachricht und dann den Artikel von t3n gelesen hatte. Noch ist Zeit bis zum 20. Juni 2018.
Ich würde mir wünschen, dass auch Du aufstehst und handelst.
Oder nein. Bleib sitzen. Handle gleich jetzt.
?Besuche https://changecopyright.org/de und rufe Deinen EU-Abgeordneten an. Ja, das kannst Du. Einfach so. Es ist Dein Recht.
?Und dann kannst Du unter https://act1.openmedia.org/savethelink eine E-Mail noch gleich hinterher schicken. Das geht übrigens Tag und Nacht.
So, jetzt ist es raus. Ich hab es endlich in einen Post gepackt.
Und Du hast so weit gelesen. Vielen Dank dafür! Setze doch ein Emoji mit einem Herz ? in die Kommentare, damit ich weiß, dass Du zu den Wenigen gehörst, denen das mit der LINKSTEUER UND DEM UPLOADFILTER NIEMALS EGAL SEIN WIRD.
Herzlichst,
Sandra
Foto: Bruce Mars
— Dieser Beitrag erschien zuerst auf meiner Facebook-Seite. —
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