Eine neue Welle geht durch Facebook: Ein Fotograf mahnt ein Online-Magazin zurecht ab, weil diese keine Lizenzgebühren für die Veröffentlichung seines Bildes bezahlt haben. Der Fotograf mahnt aber auch Leute ab, die den Artikel geteilt haben. Warum das so absurd ist und 3 Auswege für alle, die sicherer teilen möchten.
Der Fall ist kurios und ich fühle mich an einen Schildbürgerstreich erinnert. Aber seht selbst:
Für Eilige in Stichpunkten:
- Fotograf macht Foto.
- Online-Magazin veröffentlicht das Foto ohne Rechte.
- Online-Magazin ermutigt zum Teilen des Fotos.
- Wegklicken des Vorschau-Bildes ist für normale Nutzer nicht möglich.
- Bericht mit Vorschau-Bild wird geteilt.
- Fotograf mahnt Magazin ab.
- Fotograf mahnt Personen ab, die das Foto geteilt haben.
RA Solmecke vertritt die Person, die den Beitrag und damit das Bild geteilt hat. Er wird also versuchen, sich an dem Online-Magazin schadlos zu halten. Dieser Fall macht mich wieder einmal sehr nachdenklich, was die journalistische Qualität im Internet angeht. Denn auch wenn viele Journalisten oft über Blogger schimpfen, so muss ich sagen, findet man doch auf manchen Blog besser recherchierte Artikel und mehr Selbstverständlichkeit im Umgang mit Bildrechten.
Hier kommen meine 3 Auswege, gegen solche Abmahn-Aktionen:
1. Gute Zeitungen & Magazine teilen. Ich habe es mir zur Angewohnheit gemacht, nur von handverlesenen Magazinen und Zeitungen Inhalte zu teilen. Zumeist sind das große Verlagshäuser, in denen fachlich gut gearbeitet wird oder aber, ich habe dort tatsächlich mal eine Mail hin geschickt und gefragt, wie das mit den Bildrechten im Haus gehandhabt wird.
2. Sympathische Blogger teilen. Glücklicher Weise können wir über Suchmaschinen wie Google heute nicht nur Magazin finden, sondern auch unabhängige Blogger_innen und Journalisten. Ich teile gerne Geschichten von Blogger_innen und das möchte ich auch allen Menschen empfehlen, gerne spannende, nicht immer gleiche Inhalte auf Facebook teilen möchten. Auch die Blogger_innen hab ich fast alle persönlich oder via Mail mal gefragt, wie sie Ihre Bildquellen handhaben. Ich möchte ja auch nicht, dass meine Texte kopiert werden (obwohl das schon einige Male passiert ist und ich mit einem milden Schmunzeln drüber hinweg gesehen habe).
3. Selbst besser sein. Dieser Tipp ist eigentlich von meiner Oma und ist immer richtig: Selbst einfach besser sein, heißt für mich bei Bildern, viele Fotos verwenden, die ich selbst geschossen habe. Fotos nutzen, die auf kostenfreien Portalen angeboten werden. Und wenn ich Fotos von vertrauten Fotografen verwende, auch immer absprechen, wie es gehandhabt wird, damit man meine Beiträge immer gefahrlos geteilt werden können.
Meine Idee:
Eigentlich sollte ja eine Art Sigel her. Ein Button, der kennzeichnet, dass man sich für ehrliche Bildrechte einsetzt. Aber dafür müsste man Anwalt sein, um das prüfen zu dürfen. Ich werde mal mit meinem Anwalt sprechen und freue mich, falls ich einen Anwalt oder eine Anwältin finden kann, die hier mitmachen möchte!
Ach ja, und ich freue mich sehr, wenn ihr diesen Beitrag hier teilt, wenn Ihr das Thema auch so wichtig findet, wie ich!
Herzlichen Dank!
Eure
Sandra