Online-Shop und Recht für Sidepreneurs, Startups & Unternehmen

Wer einen Online-Shop startet sieht zahllose Möglichkeiten, um das neue Business aufzubauen. Apps, Features und noch mehr Produkte zu integrieren, geht leicht. Wie sieht es aber aus mit Rückgaberecht, Rückerstattung, AGBs und Gewerbeschein? Das Recht macht auch vor neuen Shops nicht Halt. Hier gibt es einiges zu beachten.

Sandra hat mit Carsten Lexa von Rechtsanwaltskanzlei Lexa – Kanzlei für Wirtschaftsrecht über diese Themen gesprochen.Carsten ist spezialisiert auf Startups und Geschäftsgründers, die gerade in die Business-Welt einsteigen – und sei es nur mit einem kleinen Shop für Selbstegemachtes. Er engagiert sich schon lang für den Gründerpreis in Schweinfurt, die Initiative Gründen.Würzburg und viele andere tolle Projekte für Startups.

Online-Shop
Online-Shop

Online-Shop – Hauptberuflich oder als Nebenprojekt?

Wenn du privat einen Onlineshop gründest und diesen nebenberuflich betreiben möchtest, dann handelt es sich rein rechtlich gesehen trotzdem um ein ganz normales Business und du musst dich an die rechtlichen Vorgaben und Regelungen halten, damit du keine Abmahnungen bekommst. Laut Carten Lexa gebe es von Gesetz her keine Unterscheidung zwischen Haupt- oder Nebenprojekt. 

Rechtliches Rüstzeug für den Start des Online-Shops

Wenn du mit einer Gewinnerzielungsabsicht auf dem Markt tätig bist, dann betreibst du ein Gewerbe, welches du anmelden musst, so der Anwalt. Die Anmeldung ist unkompliziert und erfolgt meistens innerhalb kürzester Zeit. Der nächste Schritt ist der Weg zur IHK. Wenn du zu Beginn keine großen Umsätze planst, dann musst du auch keine Umsatzsteuer abführen. Wenn die Einnahmen mit der Zeit jedoch steigen, dann musst du das auch dem Finanzamt mitteilen. 

Verkaufst du beispielsweise Druckprodukte mit einem fremden Design, dann sei laut dem Anwalt auch hier ein Vertrag wichtig. Das Urheberrecht liegt stets beim Designer, solange du das nicht gesondert in einem Vertrag festlegst. In diesem solltest du auch ganz klar die Verwendung für das Designs angeben. Erläutere zum Beispiel, ob es für Poster, Pins, T-Shirts….ect. verwendet wird. 

Musterverträge findest du entweder im Internet, du sprichst einfach deinen Designer drauf an oder Du gehst zum Anwalt. Viele von ihnen haben bereits vorgefertigte Verträge, die du dir nur noch gut durchlesen musst. 

Wenn die Nutzung des Designs unberechtigt ist, dann kann das zu Schadensersatzzahlungen oder Abmahnungen führen. Eine vertragliche Regelung vorab kann dieses Problem ersparen. 

Fallen für Online-Shop-Durchstarter – Brauche ich AGBs und ein Widerrufsrecht?

Als Onlineshop-Betreiber brauchst du sowohl AGBs, als auch einen Hinweis auf das Widerrufsrecht. Typische Verbraucher haben Rechte laut dem Verbraucherschutzgesetz. Diese müssen irgendwo geregelt werden, daher die AGBs. 

Gleichzeitig musst du Kunden über das Widerrufsrecht informieren. Auch das machst du am besten über die AGBs, so Carsten Lexa. 

Wenn du diese Informationen nicht auf deiner Seite hast, auch dann läufst du Gefahr abgemahnt zu werden.

Dropshipping – Haben meine Kunden ein Rückgaberecht?

Verbraucher haben immer das Recht das Produkt zurückzuschicken, das gilt auch beim Dropshipping. Während der Widerrufsfrist brauchen sie keinen Grund. Wenn die Frist abgelaufen ist, gilt die Gewährleistungsfrist. 

Das bedeutet der Verbraucher muss einen Mangel angeben, damit er das Produkt zurückschicken kann. Wer dann die Versandkosten tragen muss, das komme laut Lexa, auf den individuellen Fall an. 

Startest du selbst gerade mit deinem Online-Shop durch und hast Fragen? Dann stelle sie uns in den Kommentaren und abonniere den Blog für mehr Artikel rund um das Thema Online-Marketing und Online-Shops.

Herzlichst,
Michelle  

Ich bin Michelle Wesselak. Social Media Expertin und virtuelle Assistentin. Wenn ich nicht arbeite, dann bin ich womöglich gerade auf Reisen oder bei Fotografieren, meinen zwei großen Leidenschaften.
Als Teil des Social-Media-Teams unterstütze ich Sandra bei ihren Blogposts.