Überall Social-Media-Videos! Aber wie können auch kleine Unternehmen da mitmachen? Sandra hat zu diesem Thema eine sehr erfahrende Frau auf diesem Gebiet eingeladen. Andrea Ballschuh ist seit über 25 Jahren beim Fernsehen und moderierte 13 Jahre lang „Volle Kanne“ auf ZDF. Mittlerweile ist sie erfolgreich als Videocoach unterwegs und teilte mit uns nun ihre besten Tipps und Tricks zum Thema Livevideos.
Warum sind wir unsicher vor der Kamera?
Unsere größte Angst ist es uns vor der Kamera zu blamieren. Groß ist diese Sorge vor allem bei Social-Media-Videos, dennoch sind diese viel authentischer und man kommt besser beim Publikum an. Bei vorab aufgezeichneten Videos verhält man sich anders, da man stets im Hinterkopf hat, dass die Aufnahme im schlimmsten Fall einfach wiederholt werden kann.
Das Adrenalin, das bei Live-Übertragungen ausgeschüttet wird, macht uns automatisch wacher und aktiver.
Wer jetzt zum Beispiel Angst davor hat nervös zu sein bei der Aufnahme, der kann dieses Thema auch direkt vor dem Publikum ansprechen. Man kann ganz offen und ehrlich sagen, dass man etwas nervös ist heute.
Dass Live-Aufnahmen besser beim Publikum ankommen, das beweisen auch die Zahlen. Auf den Social Media Netzwerken werden LIVE-Videos sogar überdurchschnittlich mit Reichweite belohnt.
Expertin Ballschuh hat für Live-Videos einen ganz besonderen Tipp. Wenn man aufgeregt ist, trocknet der Mund schnell aus, daher sollte man immer ein Glas Wasser bereit haben oder vor der Aufnahme in eine Zitrone beißen. Das regt den Speichelfluss an. Wer keine Zitrone daheim hat, der kann es auch mit GeloRevoice Tabletten aus der Apotheke probieren. Die Lutschbonbons, die es in verschiedenen Geschmacksrichtungen gibt, regen den Speichelfluss an. Dadurch bekommt man während des Redens keinen trockenen Mund und kann sich voll und ganz auf seinen Inhalt konzentrieren.
Auf welche Ausrüstung sollte man bei Social-Media-Videos auf keinen Fall verzichten?
Bevor man zu lange über die perfekte Ausrüstung nachdenkt, sollte man einfach beginnen zu handeln. Eine teure Ausrüstung ist in den wenigsten Fällen notwendig und man kann auch mit dem Handy live gehen. Damit das Bild nicht verwackelt ist, kann man hier ein Tischstativ als Hilfe verwenden. Zudem ist es wichtig stets auf ein gutes Licht zu achten. Tagsüber reicht das Tageslicht. Dieses sollte stets von vorne kommen. Für Aufnahmen platziert man seinen Schreibtisch am besten vor einem großen Fenster. Alternativ kann man auch mit einem Ringlicht arbeiten. Dieses ist jedoch für Brillenträger nicht geeignet und sollte nur als Alternative zum Tageslicht gesehen werden.
Neben dem Bild sollte man natürlich auch auf einen guten Ton achten, damit die Zuschauer beim Video bleiben. Die Tonqualität ist sogar wichtiger als die Bildqualität. Am besten arbeitet man mit einem externen Mikrofon, das man entweder an das Smartphone oder an den Computer anschließen kann.
Wer mit einem Laptop aufnimmt, der kann einen Laptopständer zur Hilfe ziehen oder alternativ einen Stapel Bücher unterlegen. So ist die Kamera auf Augenhöhe und man vermeidet als Sprecher auf sein Publikum herabzusehen.
Wie wir besser mit Fehlern umgehen
Fehler passieren und sind menschlich. Wer sich in einem aufgezeichneten Video einmal kurz verspricht, der sollte das einfach drinnen lassen, so Expertin Andrea Ballschuh. Im echten Leben verspreche man sich auch hin und wieder und niemanden störe das. Kleine Versprecher sind zudem menschlich und die Aufnahme fühlt sich so gleich natürlicher an.
Wenn es in der Live-Aufnahme passiert das man den Faden verliert, dann sollte man ruhig bleiben und die Community einbinden. Man kann in diesem Fall einfach die Community fragen, über welches Thema gerade gesprochen wurde. „Einfach ehrlich sein und sagen, dass man gerade den Faden verloren hat“, so der Tipp von Ballschuh. Man kann zudem kleine Moderationskärtchen verwenden, damit man nichts Wichtiges vergisst.
Wie professionell müssen unsere Social-Media-Videos sein, um erfolgreich zu sein?
Andrea Ballschuh rät, sich nicht zu viele Gedanken über die Professionalität des Social-Media-Videos zu machen, sondern auf die Qualität zu achten. Wichtig ist zudem, dass man den Hintergrund im Blickwinkel behält. Je nachdem, was man mit dem Video vermitteln möchte, sollte auch die Umgebung dazu passen.
Von auffälligen Hintergründen ist abzuraten, da diese schnell vom eigentlichen Thema ablenken und es den Zuschauern so schwerer fällt aufzupassen.
Wo kann man Video-Skills trainieren und üben?
Tipp Nr. 1 ist, wie in so vielen Lebensbereichen, Learning by doing. Wer probiert und testet, der wird schlauer. Wichtig ist es zudem sich regelmäßig ehrliches Feedback einzuholen, da wir oft eine komplett andere Wahrnehmung von uns haben als andere. Andrea Ballschuh hat dazu einen wichtigen Tipp: Lerne dich sicher zu fühlen und höre auf dich mit anderen zu vergleichen, denn schlussendlich kann man es nie jedem rechtmachen.
Wenn du nach einem Coach suchst, der dich auf deinem Weg Schritt für Schritt begleitet, dann kannst du bei Andreas Video-Challenge teilnehmen, die vom 08.-12. September stattfindet.
Wenn du jetzt selbst auf den Geschmack gekommen bist Live-Videos aufzunehmen und du noch Fragen hast zum Thema, dann melde dich einfach bei Sandra, unserem Chatbot oder hinterlasse uns einen Kommentar unter dem Blogbeitrag.
Herzlichst,
Michelle